Konventionelles Röntgen
Der Begriff "Röntgen" leitet sich vom Namen des Physikers Wilhelm Conrad Röntgen ab und steht für den Einsatz ionisierender Röntgen-Strahlen zur Diagnosefindung in der Medizin.Für die Erstellung eines Bildes wird eine kurze, momentane Strahlung ausgesendet. Diese Strahlen treten durch den Körper
hindurch, treffen hinter dem Körper auf einem elektronischen Detektor auf und werden dort ausgelesen. Aus diesen Informationen
wird ein digitales Bild erzeugt, das vom Radiologen befundet wird.Die unterschiedlich dichten Gewebe des menschlichen Körpers "schlucken" die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark. Das entstandene
Röntgenbild ist ein Negativbild. Dadurch erscheinen Knochen am Film sehr hell (lassen wenig Strahlung durch) und weiche Gewebe
sind als graue Schatten zu sehen (lassen mehr Strahlung durch).
Grundsätzlich kann jeder Körperteil geröntgt werden. Die häufigsten Röntgenaufnahmen sind Bilder von Brustkorb und Skelettknochen, mitunter auch in Form orthopädischer Spezialaufnahmen.
Das Ergebnis sind konventionelle Röntgenbilder. Auch bei Verdacht auf Nierensteine kann eine Röntgenaufnahme sinnvoll sein.
Falls notwendig, können bei bestimmten Untersuchungen auch Kontrastmittel eingesetzt werden (getrunken, als EInlauf oder in
die Vene gespritzt).
Während beim konventionellen Röntgen immer nur ein stehendes Bild erstellt wird, werden bei der Durchleuchtung mehrere Bilder
hintereinander gemacht. Hier entstehen bis zu 15 Bilder pro Sekunde. Diese werden direkt auf einen Monitor übertragen und können so, ähnlich wie ein Videofilm, angesehen werden.
Die modernen Geräte sind zusätzlich mit beweglichen Kipptischen ausgestattet, die eine Untersuchung in verschiedenen Körperpositionen erlauben. Hier ist die Patienten-Mitarbeit zur Diagnosefindung
und für eine kurze Durchleuchtungszeit grundlegend.
Zusätzlich werden bei diesen Untersuchungen oft Kontrastmittel verwendet. Diese werden je nach Untersuchungsregion und Technik eingesetzt. Es gibt Kontrastmittel, die getrunken werden oder
durch ein Darmrohr eingebracht werden, andere Kontrastmittel werden direkt in eine Vene gespritzt.
Informationen zu den einzelnen Untersuchungen finden Sie hier.
Die Untersuchung dient zur Darstellung von Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre und Magen. Diese Regionen können dynamisch untersucht werden und funktionelle Störungen können so identifiziert werden. Auch morphologische
Veränderungen wie Divertikel, Narben und Tumore kann der Arzt dadurch erkennen.
Bei der Untersuchung wird der Transport eines geschluckten Kontrastmittels durch die Speiseröhre gefilmt und danach ausgewertet. Eventuell kann neben normalen flüssigen Kontrastmitteln auch eine Paste oder sogar ein Nahrungsmittel
mit Kontrastmittel zum Schlucken gegeben werden.
Sollten Sie sich oft verschlucken, teilen Sie das dem Arzt vor der Untersuchung mit, damit er das geeignete Kontrastmittel
für die Untersuchung wählen kann.
Das Magenröntgen dient zur Darstellung des Magens und des Zwölffingerdarms nach oraler Verabreichung von Kontrastmittel und Brausepulver.
Beim Magenröntgen ist es außerordentlich wichtig, die Vorbereitungsmaßnahmen genau einzuhalten: Sie dürfen 3 Stunden vor der Untersuchung keine Speisen, Getränke und Tabletten zu sich nehmen und nicht rauchen. Wichtige Medikamente können bis 3 Stunden vor der Untersuchung mit einem Schluck Wasser eingenommen werden. Die Untersuchung
erfolgt deshalb idealerweise am frühen Vormittag.
Bei der Dickdarmuntersuchung (Irrigoskopie) muss zunächst der Dickdarm vollständig gereinigt sein. Dies ist von großer Bedeutung, da ansonsten ein möglicher Reststuhl
als Tumor fehlinterpretiert werden könnte. Eine gute und vollständige Darmreinigung ist daher von großer Bedeutung.
Nach Setzen eines Darmrohres werden bariumhaltiges Kontrastmittel und Luft in den Dickdarm eingebracht. Anschließend wird
der Patient in verschiedenen Positionen gelagert, damit sich das Kontrastmittel gut verteilen kann.
Optional (in unserer Ordination aber kaum angewandt) kann ein Medikament gespritzt werden (Buscopan), das die Bewegung des
Darmes reduziert und eine gute Weitstellung der Darmschlingen erreicht. Dieses Medikament kann allerdings die Fahrtüchtigkeit
einschränken. Sollten Sie also eine Untersuchung des Dickdarmes haben, wäre es empfehlenswert, nicht selbst mit dem Auto zur
Untersuchung zu kommen.
Die Untersuchung erfolgt in leicht schräger Tischposition. Nach Punktion einer Vene am Fußrücken wird dem Patienten jodhaltiges
Kontrastmittel gespritzt. Sollten sie an einer Allergie gegen ein jodhältiges Kontrastmittel leiden, teilen Sie das dem untersuchenden
Arzt mit. Weitere Informationen zu Kontrastmittelallergie finden sie hier (link).
Es kann durch das Spritzen des Kontrastmittels zu einem Wärmegefühl kommen. Die Venen werden dann direkt in der Durchleuchtung
beurteilt. Oft kann zusätzlich der venöse Abfluss anfangs gestaut werden, um das Kontrastmittel eine Zeit lang im Untersuchungsgebiet
zu halten.
Diese Untersuchung dient der Darstellung der ableitenden Harnwege. Es wird für die Untersuchung jodhaltiges Kontrastmittel in eine Armvene injiziert. Die Menge des intravenös injizierten
Kontrastmittels richtet sich nach dem Körpergewicht. Dieses Kontrastmittel wird von den Nieren anschließend ausgeschieden.
Dabei wird überprüft, ob sich im Bereich der ableitenden Harnwege ein Abflusshindernis befindet. Es werden hier in bestimmten
Abständen (15 -30 Minuten) Röntgenaufnahmen des Bauches angefertigt. Oft wird eine zusätzliche Aufnahme nach Miktion durchgeführt.
Alle diagnostischen Röntgenuntersuchungen liegen in einem unbedenklichen Dosisbereich. Selbst mehrfache Untersuchungen über das Jahr verteilt gelten als unbedenklich. Einer individuellen Abschätzung des Risikos
abhängig von der untersuchten Region und der medizinischen Notwendigkeit - bedarf es bei einer starken Häufung (wenn
über Jahre hinweg mehrere Male pro Monat geröntgt wird).
Die Röntgenuntersuchungen liegen in einem unbedenklichen Dosisbereich. Auch wenn eine Untersuchung mehrfach über das Jahr verteilt wiederholt wird, gilt das als unbedenklich.
Röntgenstrahlen werden nicht im Körper gespeichert. Sie treten durch das Objekt hindurch, werden abgelenkt und geschwächt.
Grundsätzlich kann ionisierende Strahlung zu Veränderungen am Erbgut führen. Da der Körper solche Veränderungen jedoch reparieren
kann, hat die Strahlung selten Nebenwirkungen. Nur in Fällen einer hochdosierten Strahlenanwendung können diese Effekte eintreten.
Unsere Untersuchungen liegen jedoch alle weit unter dieser Schwelle.
Schwangere Frauen sollen grundsätzlich nicht geröntgt werden.
Melden Sie daher bitte jede Schwangerschaft vor einer Untersuchung.
Im Falle einer möglichen Schwangerschaft bitten wir Sie, einen Schwangerschaftstest durchzuführen, um eine Schwangerschaft
ausschließen zu können oder den Termin für die Röntgenuntersuchung so zu wählen, dass diese innerhalb der ersten 10 Zyklustage
stattfindet.
Obwohl hier viele Bilder hintereinander erstellt werden, kann durch die Verwendung von gepulster Röntgenstrahlung
die Strahlendosis niedrig gehalten werden. Bei der gepulsten Röntgenstrahlung wird für jedes einzelne Bild nur sehr wenig Strahlung verwendet. Außerdem sorgen moderne
Blenden und Vorfilter sowie der Last image hold für eine weitere Reduktion der Strahlendosis.